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Volksantrag (Formblatt)

Vielen Dank, dass Sie uns bei unserem Volksantrag „Nicht ohne unsere Realschulen!“ unterstützen wollen!

Wichtige Informationen

Datenschutzerklärung

Gesetzestext

Nicht ohne unsere Realschulen!

 

"Verbindliche Grundschulempfehlung für alle, weil ein wirtschaftlich starkes Baden-Württemberg leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der Realschulen braucht!“

 

Was ist passiert?

Im Zusammenhang mit einer flächendeckenden Wiedereinführung von G9 sahen im Frühsommer dieses Jahres alle Bildungsbeteiligten Handlungsbedarf! Die Sorge, dass ohne Verbindlichkeit bei der Grundschulempfehlung, G9 womöglich Auswirkungen auf sämtliche andere Schularten der beruflichen Bildung hätte, stand im Raum. Und so wurde die Koalitionsvereinbarung, in dieser Legislaturperiode keine Strukturveränderungen vorzunehmen, von der Regierung schlicht fallen gelassen.

Vertreter der Realschulen setzten große Hoffnungen in eine intelligente und sinnvolle Lösung für das gegliederte Schulsystem. Letztendlich wären mit einer verbindlichen Grundschulempfehlung und der Rückkehr zu G9 gleichzeitig zwei fatale politische Fehler der Bildungspolitik in Baden-Württemberg korrigiert worden!

Was bemängeln wir?

Das geplante Schulgesetz sieht die verbindliche Grundschulempfehlung bislang nur für die Gymnasien vor. Es wird einen Potentialtest an den Gymnasien geben, an dem Kinder teilnehmen können, wenn die Eltern nicht mit dem Ergebnis der Grundschulempfehlung einverstanden sind. Das Ergebnis dieses Tests ist dann für die Eltern verbindlich. Diese Regelung fordern wir entsprechend für die Realschulen!

Das wäre der logische, unkomplizierte und noch dazu kostenneutrale nächste Schritt. Eine Verbindlichkeit für die Realschulen regelt gleichzeitig auch den Zugang zu den Hauptschulen und Werkrealschulen, gilt somit für alle Schularten des gegliederten Schulsystems und sichert deren Existenz und Eigenständigkeit. Seit Jahren wird diese für Qualität von Unterricht und Schule so wichtige Verbindlichkeit, unterlegt von schlagenden Argumenten, Studien und wissenschaftlichen Belegen, von der Schulpraxis gefordert.

Außerdem:

Während die Gymnasien ein Jahr länger für akademische Bildung und dafür Ressourcen bekommen und den Gemeinschaftsschulen deutliche Zugeständnisse in Richtung einer, sonst von den Schülerzahlen her nicht mögliche, Oberstufe gemacht werden, werden die Realschulen und Werkrealschulen nach 2012 erneut zum Opfer einer Vereinheitlichung immensen Ausmaßes. Eine ‚Säule‘ neben dem Gymnasium soll es für alle anderen unterschiedlichen Kinder geben.

Argumente:

Die Regierung argumentiert, es gäbe zu wenig Plätze für hautschulempfohlene Kinder. Das ist falsch! Es gibt in Baden-Württemberg noch 229 Haupt-/Werkrealschulen und 323 Gemeinschaftsschulen, die das Hauptschulniveau in ihrem Konzept von Gründung an integriert haben (viele davon von der Schülerzahl nicht ausgelastet). Gerade die Haupt- und Werkrealschulen leisten hervorragende pädagogische Arbeit und sind in einem sinnvoll gegliederten Schulsystem die logische Ergänzung von Gymnasium und Realschule für die leistungsschwächeren, praktisch begabten Kinder. Außerdem sind Realschulen dazu bereit, einen gesonderten Hauptschulzug einzurichten, wo keine entsprechende Schulart mehr in der Nähe ist. Die Argumentation, es gäbe zu wenig Schulplätze für hauptschulempfohlene Kinder, ist damit hinfällig.

Stand der Dinge:

Der grün-schwarze Plan scheint gefasst: Eine ‚Säule‘ neben dem Gymnasium soll es für alle anderen unterschiedlichen Kinder geben. Das neue Schulgesetz war in der Anhörungsphase und soll Ende Januar mit der Mehrheit von den Grünen und CDU im Landtag verabschiedet werden. Dass die Schularten zunächst ihre Namen behalten, so dass sich für den Bürger nichts zu ändern scheint, ist Augenwischerei. Die Zweiteilung in Gymnasiasten und den ‚Rest‘ wird zur ‚Mobilitätsfalle‘ für die Kinder in der ‚zweiten Säule‘, die nicht entsprechend ihren Leistungsmöglichkeiten gefördert werden. Einer Aufsteigerschule wie der Realschule die Möglichkeit zu entziehen von Anfang an mit ihren Schülern konsequent auf mittlerem Leistungsniveau zu arbeiten, rächt sich heute schon bitter.

Hinter den Kulissen:

Jenseits medialer Aufmerksamkeit werden, noch ohne die gesetzliche Grundlage, für die Schulen schon Fakten geschaffen, denn Ende Januar soll das Gesetz im Landtag mit der Mehrheit von Grünen und CDU durchgewunken werden. Ebenso im Hintergrund hat eine Gruppe, dem Kultusministerium nahestehender ‚Bildungsexperten‘, großzügig unterstützt von der BOSCH-Stiftung, das Konzept ‚Neue Sekundarschule‘ entworfen. Eine Einheitsschule für alle nichtgymnasialen Kinder, mit einer verbindlichen Ganztagesschule, die alle Herausforderungen von Inklusion bis Talentförderung, selbstverständlich mit nie ausgehenden Ressourcen und genügend Personal, in Zukunft meistern soll. Déjà-vu gefällig? - Das hatten wir alles schon einmal!

Auswirkungen auf die Zukunft:

Mit dem nach Leistung sinnvoll differenzierten und durchlässigen Schulsystem verschwinden Realschulen und Werkrealschulen, mit ihnen verschwinden der Mittelstand und der Wohlstand sowie die qualitativ hochstehende berufliche Bildung, die Baden-Württemberg einstmals zum so erfolgreichen und vielfältigen Bildungsland und Wirtschaftsstandort gemacht haben. Das wird allen Bürgern Baden-Württembergs, ob jung oder alt, schwer auf die Füße fallen. Seit Jahren werden stabile Strukturen, welche die Qualität sichern, nachhaltig zerstört. Lehrkräfte aber brauchen ein realistisches und sinnvolles Schulsystem, um ungestört von ideologischen Hirngespinsten, ihre tägliche Profession des Unterrichtens und Erziehens unserer Kinder ausüben zu können. Im vergangenen Schuljahr haben 470 Lehrkräfte ihren Beruf gekündigt. Die Krankheitsquoten, und damit der Unterrichtsausfall für die Kinder, sind beängstigend. Diese Lehrkräfte können nicht durch Quereinsteiger ersetzt werden. Und den potenziellen Anwärtern vergeht immer mehr die Lust an einem zunehmend indifferenten Berufsbild.

Die Initiatoren des Volksantrags finden: Jetzt ist Schluss! Das ideologisch motivierte Herumexperimentieren an mittlerweile Generationen von Kindern in Baden-Württemberg muss endlich einmal ein Ende finden!

Deswegen startet der Realschullehrerverband gemeinsam mit Michael Mittelstaedt, Vorsitzender des 19. LEB und Vorsitzender des Landesbildungsrats e.V. und vielen weiteren Unterstützern den Volksantrag:

„Nicht ohne unsere Realschulen! Verbindliche Grundschulempfehlung für alle, weil ein wirtschaftlich starkes Baden-Württemberg leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der Realschulen braucht!“

Wir fordern die Baden-Württemberger auf, „ihren Senf“ dazuzugeben! Mit rund 40.000 Stimmen muss der Gesetzesentwurf im Landtag behandelt werden. Wir sind sicher, dass sich so viele Menschen an unserer Aktion beteiligen werden. Schließlich steht JETZT die Bildung in Baden-Württemberg auf dem Spiel!